Rabatte und Kundenkarten haben Einfluss auf das Verbraucherverhalten. Das belegt eine Studie der Düsseldorfer Agentur Mediaedge-CIA nach der Abschaffung von Rabattgesetz und Zugabeverordnung. Seit dem Wegfall der Rechtsnormen vor knapp zwei Jahren können die Verbraucher um den Preis feilschen und auch höherwertige Zugaben erhalten. Wie die durchgeführte Repräsentativbefragung der rund 1300 Konsumenten im Alter ab 14 Jahren ergab, halten 27 Prozent der Kunden Zugaben für einen ausschlaggebenden Faktor beim Einkauf. Für 28 % der Befragten steht indessen das Erfolgserlebnis beim Feilschen im Vordergrund.
Die Kritiker der Abschaffung sind mit 27 % in der Minderheit und befürchten nach wie vor eine unklare Preisstruktur und die Gefährdung von kleineren Geschäften durch den erhöhten Preisdruck. Über die Hälfte der Verbraucher sind jedoch von der Neuerung überzeugt, denn sie profitieren vom Spar-Effekt. Allerdings zeigt ein Vergleich der Umfrage-Ergebnisse aus 2001 nach Ansicht der Studienmacher, dass die kritischen Stimmen abgenommen, während sich die positiven Erwartungen eher erfüllt haben.
Wer nicht feilschen aber trotzdem sparen will, nutzt das zahlreiche Angebot an Kunden- und Rabattkarten, die vor allem von den regelmäßig aufgesuchten Geschäften angeboten werden, also den Kaufhäusern, Lebensmittelhändlern und Discountern. Vor zwei Jahren hatten knapp ein Viertel der Verbraucher mindestens eine Kundenkarte, heute ist es gut ein Drittel und ein Viertel würde es sogar begrüßen, wenn mehrere regionale Geschäfte eine gemeinsame Karte herausgäben.
Laut der Umfrage liegt es allerdings nicht in der Mentalität des Deutschen, um einen Preis zu verhandeln. Im Jahr 2001 nahmen sich noch 27 % der Befragten vor, künftig mehr zu feilschen. Bislang haben diesen Vorsatz aber nur 18 % in die Tat umgesetzt. Die Scheu vor dem Handel sei zwar von 22 % auf 17 % gesunken, jedoch ist das Desinteresse deutlich gestiegen. Treten Deutschlands Verbraucher allerdings in Preisverhandlung, dann hauptsächlich bei größeren Anschaffungen, wie dem Kauf von Produkten der Unterhaltungselektronik (63 %), Elektrogeräten (57 %), Möbeln (55 %) und Autos (51 %).
Quelle: Lebensmittelzeitung vom 2.4.2004, S. 55
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